Deutschland geht nach Aufrufen zum Kalifat mit großem Vorgehen gegen radikale Islamisten vor | Welt | Nachricht

Deutschland geht nach Aufrufen zum Kalifat mit großem Vorgehen gegen radikale Islamisten vor | Welt | Nachricht


Deutschland hat eine islamistische Influencer-Gruppe verboten, nachdem sie die Schaffung eines Kalifats gefordert hatte. Dem sogenannten Muslim Interaktiv wurden von den Behörden verfassungsfeindliche Aktivitäten und die Verletzung der demokratischen Werte des Landes sowie der Menschenrechte vorgeworfen.

Überregionale Bekanntheit erlangte die Gruppe im April letzten Jahres, als sie eine Demonstration in der nördlichen Hafenstadt Hamburg organisierte. Rund tausend Menschen versammelten sich zu den Protesten und schwangen Schilder mit der Aufschrift „Kalifat ist die Lösung“ und „Muslime werden nicht schweigen“, was bundesweit Empörung auslöste. Das Innenministerium erklärte, das Kollektiv stelle eine Bedrohung für die verfassungsmäßige Ordnung des Landes dar, indem es Antisemitismus und Diskriminierung von Frauen und sexuellen Minderheiten fördere.

Beamte argumentierten auch, dass die islamistische Gruppe eine besondere Bedrohung darstelle, weil sie den Islam als einziges Modell der Gesellschaftsordnung propagiere und behaupte, dass für muslimische Gemeinschaften islamisches und nicht deutsches Recht gelten sollte.

„Wir werden mit der ganzen Härte des Gesetzes auf jeden reagieren, der auf unseren Straßen aggressiv ein Kalifat fordert, in unerträglicher Weise Hass gegen den Staat Israel und die Juden schürt und die Rechte von Frauen und Minderheiten missachtet“, sagte Innenminister Alexander Dobrindt.

„Wir werden nicht zulassen, dass Organisationen wie Muslim Interaktiv mit ihrem Hass unsere freie Gesellschaft untergraben, unsere Demokratie verachten und unser Land von innen heraus angreifen“, fügte er hinzu.

Im Rahmen der laufenden Ermittlungen gegen radikalislamische Gruppierungen führten mehrere Hundert Polizisten Razzien in Liegenschaften in Hamburg und Berlin durch.

In Hamburg wurden sieben mit Muslim Interaktiv in Verbindung stehende Gebäude durchsucht. Gleichzeitig wurden zwölf weitere Räumlichkeiten in Berlin und im mitteldeutschen Bundesland Hessen durchsucht.

Die Gebäude stehen in Verbindung mit zwei weiteren untersuchten Gruppen – dem Generation Islam und dem Reality Islam.

Muslim Interaktiv ist bekannt für seine clevere Online-Präsenz, mit der entfremdete junge Menschen angesprochen werden.

Die Regierung sagte, die Gruppe habe versucht, so viele Menschen wie möglich zu indoktrinieren, um „dauerhafte Feinde der Verfassung zu schaffen“ und den Glauben an das politische System zu untergraben.

Ahmad Mansour, ein prominenter Aktivist gegen muslimischen Extremismus in Deutschland, schrieb auf X: „Es ist richtig und notwendig, dass Innenminister Dobrindt diese Gruppe verboten hat.“

Er beschrieb Muslim Interaktiv als „Teil eines islamistischen Netzwerks, das in den letzten Monaten deutlich aggressiver und gefährlicher geworden ist. Sie führen Einschüchterungskampagnen durch, mobilisieren gezielt junge Menschen und versuchen, sie mit islamistischer Ideologie zu indoktrinieren.“